Welche Methode wirkt am besten? Gar keine. Es gibt nicht die grundsätzlich für jede Person mit jeder Fragestellung am besten passende Methode. Manchmal wirkt sogar die theoretisch drittbeste Methode bestens. Woran liegt das?
Was die Psychotherapieforschung festgestellt hat, übertrage ich hier eins zu eins auf die systemische Beratung: Es ist nicht in erster Linie die Methode, die wirkt, sondern viel entscheidender ist die Beziehung zwischen Beraterin (in meinem Fall) und Klientin oder Klient.
Und dann hat noch etwas Einfluss darauf, was eine systemische Beratung oder Therapie und die in ihr genutzten Methoden auslösen können: die Haltung, mit der ich als Beraterin meinen Klientinnen und Klienten sowie dem Beratungsprozess begegne. Deshalb legen Dachorganisationen wie die DGSF und durch sie zertifizierte Fortbildungen großen Wert darauf, Haltungen zu fördern, die ein selbstbestimmtes und selbstverantwortliches Leben der Klientinnen und Klienten unterstützen. Beispiele dafür sind Respekt vor der Selbstbestimmung und Neutralität. Eine scheinbar systemische Methode kann dagegen zum Beispiel, angewendet aus einer Guru-Haltung, destruktiv wirken (s. Stellungnahme der DGSF zur Familienaufstellung nach B. Hellinger). Weil das so ein wichtiges Thema ist, werde ich hier ab und zu etwas zu den „typisch systemischen“ Haltungen schreiben – und was sie mir bedeuten.
Schließlich gibt es noch die Methoden, von denen einige in der systemischen Therapie und Beratung besonders beliebt sind. Gemeinsam ist ihnen, dass sie den Prozess so unterstützen sollen, dass Klientinnen und Klienten mit einer größeren Vielfalt und mehr Selbstvertrauen gehen als sie gekommen sind. Mit Blick auf sich selbst und das mitgebrachte Thema sollen sie mehr Facetten, Ressourcen und Möglichkeiten wahrnehmen und aktivieren können als vorher.
Im Alltag sind wir eher gewohnt, ein Thema oder ein Problem faktisch-sachlich zu analysieren. Auf dieser Ebene weiten einige in der systemischen Beratung eingesetzte Methoden den Blick, indem sie uns Unterschiede in verschiedenen Kontexten und Situationen bewusst machen oder dazu anleiten, aus einer anderen Perspektive zu schauen. Eine gewisse Berühmtheit haben dabei beispielsweise die zirkulären Fragen erlangt. Ergänzend dazu nutzen wir in der systemischen Arbeit gerne die Hirnareale mit, die bildlich-intuitiv arbeiten. Das ist nicht nur zielfördernd, weil es viel bewegen kann, sondern macht auch noch oft erstaunlich viel Spaß, weil ein spielerisches Element in die oft zunächst schweren bis erdrückenden Themen kommt. Bilder, Skulpturen inklusive Figur-Aufstellungen, Methaphern, Geschichten und, je nach Gestaltung, auch Genogramme und Soziogramme sind Beispiele für solche Herangehensweisen.
Ich schreibe gerne. Daher liegt es nahe, dass ich hier nach und nach über von mir vertretene Haltungen und eingesetzte Methoden schreibe, damit Sie eine erste Vorstellung bekommen, wie die Person tickt, mit der Sie eventuell für eine begrenzte Zeit eine beraterische Beziehung aufbauen könnten. Wenn es Sie anspricht, was ich schreibe, können Sie den Eindruck im kostenlosen Erstgespräch überprüfen.